Auszug Leitbild

Auszug aus dem Leitbild der Evangelischen Kindertageseinrichtungen in der
Gesamtkirchengemeinde Schwäbisch Hall:

„…Auftrag unserer Kindertageseinrichtung ist eine durchdachte sozialpädagogische Arbeit, die auf Grundlage des christlichen Glaubens und Menschenbildes gestaltet wird. Christliche Erziehung heißt wesentlich, jedes Kind als Geschöpf Gottes anzunehmen.
Ziel ist die Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. […].

Der Alltag [..] ist geprägt von christlichen Grundwerten wie Nächstenliebe, Toleranz, Achtung und Bewahrung der Schöpfung.
In ihrer Jahresplanung orientieren sich die Mitarbeiter/-innen am Kirchenjahr.

Evangelische Kindertageseinrichtungen sind offen für Kinder jeder Nation. Sie sind aufgeschlossen für andere religiöse Bekenntnisse und üben ihnen gegenüber Toleranz und Respekt. […].

Die Mitarbeiter/-innen möchten zu den Familien eine vertrauensvolle Beziehung aufbauen. Sie sind Bündnispartner für Eltern und Kinder […], respektvoll miteinander umzugehen, Bedürfnisse ernst zu nehmen und Konflikte sachlich zu lösen, sind wichtige Ziele in der Zusammenarbeit.



Leitgedanken

Wir nehmen jedes Kind als individuellen Menschen an.
Wir nehmen das Kind an wie es ist, mit seinen Stärken und Schwächen.

Kinder sind nicht klein und hilflos. Sie können viel und
wollen immer mehr lernen.
Kinder wissen was sie brauchen.

Kinder sind klug, sie wissen viel, haben oft gute
Vorschläge zur Lösung von Situationen, wenn wir sie nur anhören, sie an Entscheidungen beteiligen, ihnen Zeit lassen zum Mitdenken und Mitverantworten.

Der Leitsatz von Maria Montessori ist für uns wichtig.
" HILF MIR ES SELBST ZU TUN ".

Eine Frage stellt sich uns immer wieder:
" Was brauchen Kinder heute und künftig zum Leben?"

Grundlagen für unsere pädagogische Arbeit sind u.a.
die Veröffentlichungen von Axel Jan Wieland,
Handlungspädagoge an der Universität Oldenburg,
"Offener Kindergarten konkret", eine dreitägige Fortbildung "Offen sein als Prinzip" und die 4 Thesen zur "offenen Arbeit".

"1. These: Der Begriff offener Kindergarten ist programmatisch zu verstehen.
Er beschreibt weniger die konkrete Alltagsgestaltung als vielmehr eine Haltung und Einstellung von Erwachsenen im pädagogischen Umgang mit Kindern in Richtung auf mehr Autonomie und Selbstorganisation. Ein Konzept "Offener Kindergarten" als einheitliche Organisationsform oder Handlungsanweisung kann und soll es nicht geben.

2. These: Die Idee eines offenen Kindergartens ist vom Methodenkonzept der Handlungsforschung nicht zu trennen. Ausgangspunkt aller Gestaltungs- und Änderungsprozesse ist nicht die theoretische Leitidee oder Vorgabe, sondern die Frage nach den jeweils zu lösenden Praxisproblemen.

3. These: Das Hauptproblem (alter) pädagogischer Lösungen stellt die mehr oder minder starre Fixierung auf die Großgruppe dar. Diese bildet den Organisationsrahmen und beeinflusst damit die gesamte Organisationsstruktur des Kindergartens (Anzahl der Gruppen, Gruppenraumprinzip mit Raumteilverfahren, Bezugsperson, isolierte Arbeit der Erzieherinnen u.v.m.).
Durch das Festhalten an diesem alten Prinzip, dessen Vorzüge immer mit den Ergebnissen aus der Kleingruppenfoschung begründet werden (Heimat, Geborgenheit, Orientierung, Nähe zur Familie, Erzieherin als Ersatzmutter), entstehen mehr menschlich/ pädagogische Probleme, als dadurch gelöst werden können.

4. These: Der offene Kindergarten entwickelt ein System flexibler Gruppengestaltung. Von daher stellen sich die Fragen nach Raumgestaltung, Zeitstruktur, Rolle der Erzieherin, Bedeutung der Entwicklungsförderung und Zusammenarbeit mit den Eltern neu.

Unser Vertrauen in die Selbstgestaltungs- und Selbstregulierungskräfte der Kinder wächst in dem Maße, in dem wir, von den Zwängen einer Großgruppenpädagogik befreit, ein Kinderhaus gestalten, das auf die Bedürfnisse heutiger Kinder (im Sinne ihrer Situation in unserer Gesellschaft) zugeschnitten ist."